FDP fordert Digitalpakt 2.0
Die Ergebnisse einer Studie der Georg-August-Universität in Göttingen zum Thema „Digitalisierung im Schulsystem“ haben eklatante
Unterschiede zwischen gut und unzureichend ausgestatteten Schulen nachgewiesen. Die Studie wurde im Auftrag der Bildungsgewerkschaft GEW erstellt und der Öffentlichkeit Anfang diesen Monats vorgestellt. Für die FDP ist offensichtlich, dass die digitale Bildung sich von Schule zu Schule stark unterscheidet und vor dem Hintergrund von Homeschooling der letzten Monate nicht nur unterschiedliche Chancen der einzelnen Schülerinnen und Schüler im Umgang mit den digitalen Lernmitteln ergeben hat, sondern dass auch grundsätzliche Gerechtigkeitsprobleme damit verbunden sind. Es besteht ein Recht aller auf digitales Lernen und darauf, auf die digitale Berufs- und Lebenswelt gleich gut vorbereitet zu sein. „Auch in Delmenhorst muss es eine Chancengerechtigkeit für alle Schulen geben und die Vorteile dürfen nicht nur denen vorbehalten sein, die das Glück hatten, an der richtigen Schule zu landen“, so der FDP-Fraktionsvorsitzende und Oberbürgermeisterkandidat, Murat Kalmis. Die FDP fordert deshalb alle Schulen auf, sich mit Hilfe des städtischen Fachdienstes „Schulen“ ein Digitalisierungskonzept zu erarbeiten und dieses für die Bezuschussung durch den bestehenden Digitalpakt der Bundesregierung für eine Förderung einzureichen. Der Schulträger muss hier Unterstützung bieten, denn ansonsten sind die bürokratischen Hürden für die einzelne Schulen kaum zu bewältigen. Es liegen zur Zeit noch einige Milliarden an Zuschussmitteln in Berlin, die leider noch nicht abgerufen worden sind. Murat Kalmis gibt auch einen entsprechenden Anstoß an seine Landtagsfraktion, dafür zu sorgen, dass das Kultusministerium nun endlich mit den Förderrichtlinien für Lehrerlaptops und IT-Administratoren an Schulen herauskommt. Diese Richtlinien wurden schon zum Frühjahr 2021 angekündigt aber noch immer nicht vorgelegt. Für die FDP Delmenhorst wird es höchste Zeit, dass das Land Niedersachsen einen Digitalpakt 2.0 auf den Weg bringt. „Bevor wir über die Einrichtung eines Kinderministeriums nachdenken oder verstärkte Kinderrechte im Grundgesetz fordern, brauchen wir hier vor Ort eine praktikable und kostenmäßig ausreichende Förderung aller Schulen mit den entsprechenden digitalen Lernmitteln und Unterrichtsvoraussetzungen“, so Murat Kalmis abschließend in Richtung Hannover.