FDP gegen Extrastelle für das Delmenhorster Nachtleben

Für den FDP-Kreisverband Delmenhorst ist die Ausschreibung einer zusätzlichen Stelle zur Förderung des Delmenhorster Nachtlebens eine Vorlage für den Deutschen Steuerzahlerbund, der ja in seinem jährlichen Weißbuch immer wieder Fälle auch der kommunalen Steuerverschwendung aufgreift. „Unsere Innenstadt entleert sich immer mehr und nun soll die Wirtschaftsförderung eine zusätzliche 25-Stundenstelle für die Förderung des Nachtlebens besetzen. Dieses vor dem Hintergrund, dass die schon lange Zeit vakante Stelle eines/er Citymanager/in unbesetzt ist. Das kann nur bedeuten, dass der Tag ruhig weiterhin zugunsten des Nachtlebens ohne spezielle Förderung und Betreuung bleiben soll!“, so Claus Hübscher, FDP-Pressesprecher. Die FDP fragt sich, was dieser Steueraufwand von immerhin 40.000 Euro bedeuten soll, wenn die zusätzliche Stelle nur für ein Jahr befristet eingerichtet wird und eine genau definierte Zielsetzung fehlt. Nachdem der Rat im Haushalt 2023 einen festen Zuschuss von 60.000 Euro für Veranstaltungen des Vereins Delkultur zur Verfügung gestellt hat und nunmehr regelmäßig eine Aussprache der Delmenhorster Kulturschaffenden stattfinden soll, bleibt zu fragen, was denn der sogenannte „Nachtbürgermeisterposten“ noch bewirken soll. Schließlich gibt es ein städtisches Kulturbüro und einen Hotel- und Gaststättenverband und eine erfolgreiche Konzert-und Theaterdirektion, deren Tätigkeiten sich in der Regel auch auf die Förderung des Delmenhorster Kultur- und Nachtlebens erstrecken, von dem Kulturangebot der Delmenhorster Kirchengemeinden und privater Anbieter ganz zu schweigen. Für die FDP fehlt auch eine dezidierte Kritik der Innenstadtkaufleute zu dem Problem der fehlenden nachhaltigen Bewerbung der Innenstadt bei Tag! Das Programm „Zukunftsorientierung der Innenstädte“, was zur Zeit läuft, ist zwar begrüßenswert, kann aber nur als ein zeitlich befristetes „Strohfeuer“ bezeichnet werden, denn es wird schon bald wieder zur Vergangenheit gehören. Die FDP Delmenhorst fordert, dass sowohl die Innenstadtkaufleute als auch der Hotel- und Gaststättenverband und der Runde Tisch „Immobilienwirtschaft“ gemeinsam mit der Wirtschaftsförderung ein langfristiges Programm der Innenstadtbelebung absprechen sollten, für dann daraus entstehende Projekte sollten dann auch die Personalkosten des „Nachtbürgermeisters“ eingesetzt werden. „Wir sind keine Großstadt mit einem zu koordinierenden Nachtleben, schon gar nicht Amsterdam oder ein anderes europäisches Kultur-Highlight, wir sollten solide sein und bleiben und dem Steuerzahler das Geld nicht für „Strohfeuer“ aus der Tasche ziehen!“, so die Delmenhorster Liberalen abschließend.